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Francois Maunoir (1923-1999)

Author(s):
Zum Andenken an Francois Maunoir

François Maunoir 27. Januar 1923 - 24. Mârz 1999

 François Maunoir gehörte zu jener Generation junger Schweizer, die sich vom geistlichen Abenteuer von Caux packen liessen, die Gottes Ruf vernahmen, Ihm zu dienen und sich von ganzem Herzen dafür hinzugeben, den Bauplatz einer neuen Welt abzustecken.

Letzten Winter, an der Neujahrskonferenz im Mountain House, erzählten François, Jean-Jacques Odier und ich ein paar Episoden aus jenen ersten Jahren. Nach unseren anregenden Aufenthalten in Caux war es damaIs für uns nicht so selbstverständlich, an der Universität einfach weiterzu-machen, aber nun mit den Massstäben, die man uns da oben gezeigt hatte, und das Gespür fur Gottes Führung zu behalten. François sagte uns mit grosser Überzeugung, wie er sich in einem "Loch" befunden hatte und wieder nach Caux hinaufgegangen war, wo er, nach ein paar heftigen Aussprachen mit Freunden, niederkniete und sein Leben bedingungslos Gott übergab. Diese Verpflichtung war der Eckstein seines Lebens, und daran hielt er sich bis zu seinem letzten Atemzug.

1953 wurde er nach Brasilien eingeladen. Damals begann Lateinamerika von seinem Herzen Besitz zu ergreifen. Inzwischen, 1958, heiratete er in Paris Nicole Koechlin. DamaIs war sie sich noch nicht bewusst, dass sie nicht nur einen Mann, sondern einen Kontinent geheiratet hatte. Ausser in Brasilien setzten sie sich nun während dreissig Jahren vor allem in Argentinien und Uruguay, später in Chile und Mittelamerika ein. Es war nicht leicht, den Samen der Moralischen Aufrüstung auszustreuen in einer Epoche, die von Militärdiktaturen und Bürgerkriegen gezeichnet war. Zum Glück weiss Gott überall in der Welt sehr wohl, wie er mit solch kurzfristigen Machthabern fertigwerden kann. François behielt eine aufregende Erinnerung an die Wochen, die er mit der Theatergruppe der japanischen Studenten und ihrem Stück "Der Tiger" in Bolivien verbrachte: Sie wurden aIs Geiseln festgehalten von Grubenarbeitern, die schon damaIs gegen die Auswirkungen der Globalisierung protestierten.

ln den Achtzigerjahren kehrten François und Nicole nach Genf zurück, wo sie aus Gesundheitsgründen von nun an ihren Wohnsitz hatten. Aber François' Einsatz für Lateinamerika erlahmte nicht. Von hier aus gab er Jahr für Jahr eine spanische Version der Oktobernurnmer von "Changer" heraus, in der berichtet wurde, was während des Sommers in Caux geschehen war, und immer fügte er eine oder zwei Sonderseiten über Lateinamerika bei. Diese Publikation wirkte bei ihren ca. 2000 Ernpfängern wahre Wunder.

François gehörte auch zu denen, die sich an der Seite von Bill Jaeger und seiner "BITMannschaft" in die intensive Kontaktarbeit hineinziehen liessen, die durch die jährliche Konferenz (des Internationalen Arbeitsamts) im Juni ermöglicht wurde. Er hatte solide Freundschaften zwischen den lateinamerikanischen Diplomaten geknüpft, die ihren Sitz in Genf hatten.

Die ungezählten Briefe und Botschaften aus allen Erdteilen, die Nicole erhält, geben Zeugnis von der Tiefe dieser Kontakte. Eine der berührendsten kommt vom ehemaligen Präsidenten von Costa Rica, Luis-Alberto Monge: "Ihr aussergewöhnlicher Mann und mein enger Freund wird uns in den kommenden Kämpfen um das heraufziehende 21. Jahrhundert sehr fehlen."

Article language

German

Article type
Article year
1999
Publishing permission
Not established
Publishing permission refers to the rights of FANW to publish the full text of this article on this website.
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1999
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